Acht unvergessliche Abenteuer im Snowdonia Nationalpark

Wales ist neben seiner 1.400 km langen Küste auch für seine Berge im Snowdonia Nationalpark bekannt. Dieser bietet nicht nur eine unglaubliche Vielfalt an Natur und Action, sondern auch kurze Anfahrtswege zwischen den Highlights. Nirgends sonst habe ich bisher vom Gipfel eines Berges das Meer sehen können. Die im Durchschnitt 700 bis 1.000 m hohen Berge bieten nicht nur eine wunderschöne Aussicht auf die Gebirgslandschaft, sondern auch auf die Irische See. In stillgelegten Steinbrüchen und Minen kann man die Überreste des Bergbaus erleben, der lange die walisische Geschichte prägte. Höhlen und Ziplines bieten außerdem Action und Adrenalin.

Zelten am Cadair Idris

Der Cadair Idris (892 m) ist ein Bergrücken im südlichen Snowdonia, der den See im Inneren umschließt wie ein Krater. Offiziell ist das Wildcampen hier nicht erlaubt, tatsächlich hält sich aber niemand daran. Mit dem Berg im Hintergrund bietet der See eine wunderschöne Kulisse nicht nur zum Campen, sondern auch zum Baden. Nach einem kurzen Aufstieg kann man abends vom Berg den Sonnenuntergang über der Irischen See sehen.

Bergtour auf den Cnicht

Meine Bergtour auf den Cnicht (689 m) habe ich mit dem Hiking Club bei ziemlich schlechtem Wetter gemacht, also bei Nebel und Regen. Über den Berg selbst und die Aussicht kann ich deshalb leider nicht viel sagen. Viel spannender ist ein Lost Place in Richtung Blaenau Ffestiniog, der vom Schieferabbau geprägten Stadt, in der auch das Bounce Below liegt. Der Lost Place ist ein alter Steinbruch, in dessen Mine Höhlenkletterer unterwegs sind und in dem man die alten Baracken der Arbeiter erkunden kann.

Snowdon Horseshoe Hike

Die spannendste aber auch gefährlichste Route auf den Snowdon verläuft auf dem Horseshoe Hike. Dieser führt über den messerscharfen Grat des Crib Goch, von dort auf den höchsten Berg von Wales und zuletzt auf den Gipfel des Y Lliwedd. Bei gutem Wetter sieht man von hier aus nicht nur das Gebirge und die Bergseen, sondern sogar das Meer.

Fisherman’s Path Klettersteig

Nahe des Cnicht und Bounce Below liegt ein kleiner, geheimer Klettersteig, der inoffiziell Fisherman’s Path genannt wird. In der viktorianischen Zeit diente er Fischern als Steg zwischen verschiedenen Angelpunkten. Heute führen die verrosteten Balken und Leitern 2-3 m über dem Wasser durch die Afon Schlucht.

Velocity 2 Zipline

Die Velocity 2 ist mit 160 km/h die schnellste Zipline der Welt und verläuft durch einen alten Tagebau, in dem heute ein blauer See liegt.

Bounce Below und Deep Mine Tour

Beides liegt in der Zipworld in Llechwedd, nahe des Cnicht und Fisherman’s Path. Das Bounce Below ist ein Trampolinpark in einer Höhle über vier Ebenen, die durch Rutschen verbunden sind. Die Deep Mine Tour ist eine Höhlentour auf dem gleichen Gelände, in die man auch ohne zu klettern hineinkommt.

Dinorwic Quarry

Auch der Dinorwic Quarry liegt zentral zwischen dem Snowdon und Ogwen Valley. Der gigantische Schiefersteinbruch ist ein riesiges Freilichtmuseum und Abenteuerspielplatz oberhalb eines türkisblauen Sees mit Blick auf die Berge von Snowdonia. Die verlassenen Baracken, Maschinenräumen, Winden, Höhlen und Kletterwänden haben wir den gesamten Tag erkundet. Der Steinbruch bietet nicht nur eine wahnsinnige Aussicht und tolle Kletterwände, sondern auch einen Einblick in die Geschichte des walisischen Bergbau.

Ogwen Valley

Das Ogwen Valley ist eines der schönsten Wandergebiete in Wales mit mehreren Gipfeln und einer wunderschönen Aussicht auf das Meer, Mount Snowdon und den Dinorwic Quarry. Wir sind über die 4 Gipfel Y Garn (947 m), Glyder Fawr (1001 m), Castell Y Gwynt (972 m) und Glyder Fach (994 m) gewandert, aber auch die anderen beiden Berge im Tal Tryfan (917 m) und Pen yr Ole Wen (978 m) sind eine Wanderung wert. Die Tour war anstrengend, die Aussicht und die Beschaffenheit der Gipfel sind es aber absolut wert. Vor allem die teils orkanstarken Winde machen die Wanderung nicht einfacher, aber spektakulärer, wenn man sich dagegen lehnen kann.

Fazit

Der Snowdonia Nationalpark ist die vielfältigste und ereignisreichste Region in Wales. Nie zuvor konnte ich von einem Gebirge aus das Meer sehen. Hier kann man neben einer einzigartigen Landschaft Geschichte hautnah, authentisch und auf eine abenteuerliche Weise erkunden. Außerdem bietet Snowdonia die volle Bandbreite an Natursport, von Wandern über Klettern, Höhlenklettern, Canyoning, Ziplines bis hin zum Paddeln.

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  1. Pingback: Sechs Abenteuer an der walisischen Küste | Hanna Helene

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