Nach unserem ersten Lehrgang an der Offiziersschule des Heeres in Dresden im Januar, kamen wir von Oktober bis Dezember hierher zurück. Da die Sächsische Schweiz gleich nebenan liegt, nahmen wir uns natürlich wieder eine Strecke auf dem Malerweg vor, diesmal die Etappe am Königstein. Wie es der Zufall wollte, sind wir nur wenige Wochen nach unserer Wanderung mit dem Hörsaal zurückgekehrt und militärisch von der Festung Königstein bis zur Gastwirtschaft „Am Kuhstall“ marschiert. Da es davon leider keine Bilder gibt, hoffe ich umso mehr, es wenigstens anschaulich beschreiben zu können.
II. Teil: Der Abschnitt Königstein – Pfaffenstein – Gohrisch – Königstein – Himmelsleiter
Zivile Wanderung von Königstein bis zum Pfaffenstein
Für unsere erste, zivile Wanderung fuhren wir im Oktober zu dritt nach Königstein. Start war natürlich die Festung Königstein, die einst ein uneinnehmbares Militärgelände auf einem Tafelberg war und heute als Museum öffentlich zugänglich ist. Der Eintritt kostet zwischen 7 und 10€ für die komplette Anlage inklusive Schauspielern, Kostümen für Kinder und historischer Märkte. Tja, hätten wir mal gewusst, dass wir die Befestigung schon bald durch die Bundeswehr kostenlos besichtigen werden … 😄
Auf dem Malerweg wanderten wir weiter Richtung Diebeshöhle. Der Quirl, in dem die Höhle liegt, wird von einem schon abenteuerlichen Wanderweg umrundet, den man aber noch toppen kann, wenn man auf den Quirl selbst und seine Felsen klettert. Weil wir nach dem Klettern noch gar nicht ausgelaugt waren, sind wir weiter zum Pfaffenstein und Gohrisch. Auf dieser ersten Tour blieben wir hier auf dem Malerweg und machten uns zurück auf den Weg nach Königstein.
Militärischer Marsch von Königstein bis Kuhstall
Das war die Stelle, an der unser Marsch mit dem Hörsaal erst so richtig begann. Der Anfang war hier ähnlich wie oben, wir bekamen eine Führung durch die Festung Königstein und empfingen im Anschluss die militärische Ausrüstung für den Marsch. Danach ging es vorbei am Quirl hin zum Pfaffenstein und Gohrisch. Diesmal aber verließen wir den Malerweg, um die beiden Tafelberge zu besteigen. Der Aufstieg bestand aus Treppen und Leitern, was soweit eine nette Abwechselung wäre, wäre da nicht das Wetter. Der Regen hat die Stufen verdammt rutschig gemacht und so kämpften wir uns mit unseren Rucksäcken die glatten Leitern hinauf, ohne dass sich jemand verletzte.
Blick auf den Pfaffenstein
Auf dem weiteren Weg mussten unsere beiden Hörsäle immer wieder in Aufgaben gegeneinander antreten, so mussten wir z.B. mit 4 verschiedenen Reifen von Auto bis Trecker den Turm von Hanoi bauen. Spät abends kamen wir müde und erschöpft wieder in Königstein an, nachdem wir im Dunkeln durch Wälder und einen steilen Hang hinab geirrt waren. Wir konnten hier einige Stunden ruhen, trocknen und grillen. Geschlafen hatten wir allerdings nicht, als wir gegen 2 Uhr morgens wieder aufbrachen, immer gen Osten entlang der Elbe. Wir marschierten die Nacht durch, irgendwann so sehr im Halbschlaf, dass uns der ein oder andere beim Laufen einschlief und fast alle halluzinierten. Die 4 Stunden Ruhen ohne zu schlafen haben uns ziemlich aus dem Leben getreten, das Adrenalin vom Tag war verschwunden und wir waren einfach müde.
Die letzte Etappe führte uns noch einmal 18 km über Bad Schandau zurück in den Nationalpark, wo wir morgens um 6 Uhr klitschnass aber allmählich wach den Aufstieg in die Berge begannen. Das wunderschöne Panorama lies uns vergessen, dass wir seit über 24 Stunden auf den Beinen waren und so liefen wir auch die letzten Kilometer dieser Etappe mit Freude. Zwischen den Felsen der Himmelsleiter unseren dritten Tafelberg zu bezwingen, machte sogar Spaß. Nichts desto trotz waren wir am Ende heil froh im Verlaufe einer Straße die Bergwirtschaft „Am Kuhstall“ zu sehen, das Ziel dieser letzten Kilometer und Ende des Marsches. Es war so schön endlich zu trocknen, zur Ruhe zu kommen und zu frühstücken! Wie viele Kilometer wir zurückgelegt haben, wissen wir nicht. Fakt ist, dass wir zu abenteuerlichen Zeiten auf noch abenteuerlicheren Wegen in der Sächsischen Schweiz unterwegs waren.
Auf dem Weg liegt eigentlich noch eines der größten natürlichen Felsentore Deutschlands „Der Kuhstall“. Wir wussten es damals nicht, aber es soll sehenswert sein und ein Abstecher soll sich lohnen!
Einen Bericht über die Etappe an der Bastei im Winter findet ihr hier, über Dresden hier und Informationen zum kompletten Malerweg bekommt ihr hier.
Mir ist bewusst, dass die Bildern in diesem Bericht recht arm ausfallen. Wir haben entweder nicht mehr gemacht bzw. hatten wir auf dem militärischen Marsch andere Probleme. Trotzdem wollte ich euch diese einmalige Erfahrung nicht vorenthalten und hoffe, sie ist dennoch irgendwie lebendig herübergekommen!
Erzählt mir gern in den Kommentaren, wie ihr die Sächsische Schweiz kennengelernt habt und welche Hotspots oder Geheimtipps ihr kennt! Ich freue mich natürlich auch über Meinungen zum Beitrag und hoffe es hat euch gefallen! 😊
Bis zum nächsten Mal!
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Pingback: Wandern auf dem Malerweg | HAELLAVENDER
Wir haben den Malerweg vor ca. zwei Jahren komplett erwandert. Einmalig schön! Wenn die sächsische Schweiz nicht so weit weg wäre, wären wir wohl öfter dort.
Liebe Grüße aus Limburg an der Lahn,
Jörg
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Danke für deinen Kommentar lieber Jörg! Ich habe den Malerweg zwar nur etappenweise sehen können, trotzdem halte ich ihn für einen der schönsten Fleckchen in Deutschland und wäre auch gern öfter dort! 🙂
Liebe Grüße zurück an dich,
Hanna
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