USA – Boston im Super Bowl

Mit jeder Minute im Flieger stieg meine Aufregung, denn meine Erwartungen an meine erste Reise in die USA waren hoch. Nachdem ich auf Urlaubspiraten ein Angebot über günstige Flüge an die Ostküste gefunden habe, musste ich mich nur noch für eine Stadt entscheiden. Von da an dauerte es nur etwa eine Stunde, bis ich mit der Kreditkarte einer Freundin den Flug nach Boston gebucht hatte. Hauptsache ich konnte mir endlich meinen Traum erfüllen, in die USA zu fliegen und das genau zum Super Bowl, in dem auch noch die New England Patriots spielten.

Anreise

Die Anreise war bisher das größte und eigentlich einzige Hindernis, denn Flüge über den Atlantik sind ziemlich teuer, niemals könnte ich mir das leisten. Aber WOW Air hat es möglich gemacht, Hin- und Rückflug mit der isländischen Airline bekam ich für 300 EUR inkl. Handgepäck. Nach 9 Stunden Flugzeit und einem Umstieg in Reykjavik, musste ich vom Logan International Airport in Boston nur die U-Bahn in Richtung Hostel nehmen. Nach meiner Ankunft im HI Hostel nahe Chinatown, habe ich nur noch etwas zu essen gesucht und mich direkt ins Bett gelegt. So aufgeregt ich auch war, für heute war der Tag vorbei.

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Harvard

Ich stand am nächsten Morgen schon vor dem Hostel, als meine neue Freundin Helen mir hinterhergestürmt kam. Gemeinsam fuhren wir zum Harvard Square, wo wir an der Infoveranstaltung und Campustour für angehende Studenten von bereits Studierenden teilnahmen. Die Besichtigung mit einem Studenten wirkte deutlich persönlicher, als all die touristischen Touren. Aber auch auf der von Harvard selbst veranstalteten Tour gibt es Orte, an denen man die Studenten nicht stören will, wie in der Bibliothek oder der Annenberg Hall, die als Inspiration für den Speisessaal von Hogwarts diente. Natürlich durften wir auch nicht in die Häuser, in denen die Studenten ab dem 2. Jahr leben. Trotzdem war es super interessant über Traditionen wie den Housing Day zu erfahren und zumindest erzählt zu bekommen, was die einzelnen Häuser so an Sport- und Freizeitausstattung haben. Auch als unser Guide erzählte, dass er im ersten Jahr im gleichen Zimmer lebte wie einst Mark Zuckerberg. Die Tour wäre sicher noch besser gewesen, hätte uns nicht die bitterkalte Winterluft so zugesetzt. 

Nur kurz wollten wir im Starbucks auftauen und uns mit unserer Freundin Ana treffen, die in Boston lebt. Einige Harvard-Fan-Shops später waren wir dann aber komplett durchgefroren und müde. Ich muss sagen, so beeindruckend die Universität auch ist, als Student würden mich Massen an Touristen sehr stören!

Vom vielen Laufen und dem stechend kalten Wind brauchten wir erst einmal eine lange Pause im Hostel, das wir dann auch nur noch ein einziges Mal verlassen haben, um uns vom Ufer des Charles River die wunderschöne Skyline anzusehen.

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Freedom Trail & Newbury 

Nachdem alle Fehlkäufe zurück gebracht waren und ich für eine Freundin noch einen Harvard-Hoodie gekauft hatte, wollte ich den Freedom Trail gehen. Da immer mehr Busse die Tour anbieten, gehen immer weniger Leute die Strecke zu Fuß, was das Ganze relativ entspannt macht. Nach dem Bunker Hill Monument und der USS Constitution fiel der Trail für mich flach. Mein Handy gab in der Kälte nach und sprang erst im Hostel wieder an, ohne es konnte ich den Weg einfach nicht finden.

Aber gut, dann habe ich eben ein unfreiwilliges Nickerchen gemacht. Bei meinem Jetlag konnte ich jeden Schlaf gut gebrauchen. Gegen Nachmittag traf ich mich wieder mit Ana in der Gegend um die Trinity Church und die Public Library. Ana wollte mir unbedingt die Newbury Street zeigen und so sind wir noch ein wenig bummeln gegangen. Obwohl die Newbury Street ein echter Touristenfang ist, lohnt es sich wirklich sie zu besuchen. Wir haben sehr gute Clam Chowder (amerikanische Muschelsuppe) gegessen und in einigen netten Läden gestöbert. Ana wollte mir unbedingt einen Laden zeigen, der im Februar völlig überhöhte Rabatte auf völlig überteuerte Klamotten gab, sodass massenweise Frauen durch diesen Laden rannten und alle Sachen auf den Boden warfen, die ihnen auf der Suche im Weg lagen. Ich weiß nicht mehr wie der Laden hieß, aber er war sehr lustig.

Am Abend konnte ich Helen davon überzeugen mit mir in den Boston Common zu gehen und auf dem gefrorenen Teich zu schlittern. Da die Stadt zur Sicherheit extra das Wasser unter dem Eis entfernt, ist das völlig unbedenklich. Als wäre das allein noch nicht schön genug gewesen, haben wir im Park noch Burton getroffen. Der Leonberger ist ein Therapiehund und darf von jedem gestreichelt werden. Und was gibt es Schöneres als einen Leonberger zu knuddeln? 😍 

Freedom Trail, Harbour Walk & Super Bowl

Nach einer schlaflosen Nacht Dank des Schnarchens einer Zimmergenossin und einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück, wollte ich wieder auf den Freedom Trail. Diesmal aber andersherum, vom Massachusetts State House ging es bis zum Old State House im Zentrum. Das alte Gebäude gab einen tollen Kontrast zu den wolkenhohen Glasbauten ab und liegt direkt am Platz des Boston Massakers von 1770. 

Weil es sich irgendwie deutsch und heimisch anhörte, folgte ich ein Stück der Hanover Street und kam so irgendwann am Harbour Walk an. Dank wetterfester Kleidung konnte ich auch die nächsten zwei Stunden ganz entspannt im Regen den Hafen entlang laufen. Mir wurde wärmstens das Boston Tea Party Museum empfohlen, es reichte mir persönlich aber die Schiffe von außen zu sehen.

Die Euphorie vor dem Super Bowl war beinahe größer als das Event selbst, überall hingen Banner, Geschäfte stellten Eisstatuen von Spielern auf und der Prudential Tower schrieb „NOT DONE“ auf die Skyline. Am Spieltag selbst habe ich das Öffentliche aber stark vermisst. Wo war das Public Viewing, wo waren die Fans und Anstürme von Menschen wie man es aus Deutschland von der WM kennt? In eine Sportbar kam ich mit meinen 19 Jahren auch nicht und alle anderen Übertragungen waren eher ruhig und privat gehalten. Vielleicht verliert das Ganze irgendwann an Reiz, wenn das eigene Team so oft im Super Bowl spielte wie kein anderes? Zu feiern gab es auch am Ende nichts, denn die New England Patriots haben gegen die Philadelphia Eagles verloren. Ich war enttäuscht, denn statt des groß angekündigten Siegesumzugs zum Boston Common, ging kein Mensch auf die Straße.

Shopping

Den letzten Tag hatte ich komplett zum Shoppen verplant, ich wollte unbedingt in die bekannten amerikanischen Geschäfte wie Macy’s, Bath and Body Works, Sephora und, und, und. Schon morgens musste ich mich leider von Helen verabschieden, die nach New Orleans flog, und fuhr allein zur Cambridge Side Gallerie. Es war eine gute Idee, eine feste Zeit zum Shoppen einzuplanen, denn alles ist so ganz anders als hier! 

Fazit

Meine Erwartungen an Boston waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Ich war am Ende sogar wirklich traurig, die Stadt wieder verlassen zu müssen. Die amerikanische Stadt mit einem Hauch europäischem Flair hat mich total verzaubert! Ich möchte unbedingt wiederkommen! 
Falls ihr schon in Boston wart, schreibt mir doch gern eure Highlights in die Kommentare und was ihr so empfehlen könnt! Ansonsten hoffe ich euch einige Anreize gegeben zu haben!

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